Perspektivwechsel als Schlüssel für Transformation
In Transformationsprozessen werden Strategien entworfen, Strukturen hinterfragt und Prozesse neu gestaltet. Doch eines bleibt häufig außen vor: das tiefe Verständnis für die Realität der Menschen, die diese Veränderungen umsetzen sollen.
Wer Organisationen verändern will, muss sie ernsthaft verstehen wollen.
Das betrifft nicht nur die formalen Abläufe, sondern vor allem auch die menschlichen Dynamiken, die Kultur und das oft unsichtbare Erfahrungswissen aus dem Arbeitsalltag.
Ein Perspektivwechsel – sei es durch Job-Rotation, Hospitationen oder gezielte Interviews – kann helfen, blinde Flecken zu erkennen und die tatsächlichen Anforderungen an eine Transformation realistischer einzuschätzen. Besonders in Bereichen, deren Komplexität auf den ersten Blick nicht sichtbar ist, führt fehlendes Verständnis zu Annahmen, die letztlich falsche Entscheidungen nach sich ziehen. Und diese sind Nährboden für Widerstände.
Zwei Prinzipien sind daher zentral für den Umgang mit bzw. die Vermeidung von Widerstand in Veränderungsprozessen:
Verstehen statt urteilen
Führungskräfte, die mit einem echten Interesse hinschauen oder auch bereit sind, mal für einen Tag in die Rolle ihrer Mitarbeitenden zu schlüpfen, können Zusammenhänge und Herausforderungen besser einschätzen – und dadurch zielgerichteter Veränderungen initiieren. Zudem fördert dieses Verhalten das gegenseitige Vertrauen sowie die Glaubwürdigkeit der Führungskraft als Veränderungstreiber.
Wertschätzung als Basis für Veränderungsbereitschaft
Veränderungsprozesse kosten Energie und zusätzliche Arbeitskraft. Wer sich unsichtbar fühlt, hat wenig Motivation, noch mehr zu leisten, als ohnehin schon. Menschen, deren tägliche Leistung gesehen und anerkannt wird, sind dagegen eher bereit, etwas beizutragen und sich auf etwas Neues einzulassen.
Transformation erfordert nicht nur neue Prozesse – sie braucht vor allem Verbindung. Zwischen Strategie und Alltag, zwischen Management und operativer Ebene, zwischen dem Was und dem Warum. Wer ein Unternehmen weiterentwickeln will, muss genau hier ansetzen: bei einem Umgang miteinander, der Verständnis schafft – und dabei hilft, interne Kommunikation nachhaltig zu verbessern und Veränderung möglich zu machen.
Denn Veränderungsfähigkeit entsteht dort, wo Menschen sich gesehen und verstanden fühlen.
Titelbild: DALL:E